ZW-H 18:00 Exhibition and Lecture
Die Kinder spielen im Sand und im Wasser, es ist ein sonniger Tag am Strand. Die Wellen und das Spiel sind vorübergehend und flüchtig, die Gezeiten entfernen Spiele, die nur vorübergehend existieren. Wir möchten zu diesem Tag zurückkehren, er beschwört eine Zeit der Einfachheit und Klarheit herauf, als die Sorgen unserer Welt kleiner waren, absorbiert von Sonne, Sand und bewegten Gezeiten.
Der künstlerische Prozess ist ein Vorwand, um zum Spiel zurückzukehren, zum Primat der Intuition, der Objekte, der Verbindung zwischen uns und anderen. Die Zeit mit anderen zwischen den Ateliers, den Räumen und den Momenten gibt uns einen Raum, in dem wir ohne den Druck des Produzierens existieren können.
Aber unsere Wünsche sind gegensätzlich: der eine will spielen, entdecken, eintauchen, die andere konstruieren, bezeichnen, Bedeutung schaffen, festhalten, was bleibt. Bei der Konstruktion eines Buches werden wir zu dem Glauben verführt, dass wir eine Autorität haben, eine Endgültigkeit, wenn wir sagen können: Wir konstruieren Wissen, wir bauen Kultur, wir benennen, wir existieren. Die Entstehung eines Buches ist ein Kampf ums Überleben gegen die Zeit, gegen die Zukunft, gegen die Auslöschung der Vergangenheit. Indem wir zusammenarbeiten, zusammen spielen, verhandeln wir diese Gegensätze, die sich gegenseitig auffressen, die einander brauchen, die sich gegenseitig aufheben.
Leftovers (Remix) ist eine eintägige Ausstellung und öffentliche Vorlesung, die sich mit den beiden Themen Künstlerbücher und kollaborative Praxis beschäftigt. Im Rahmen der Veranstaltung werden zwei verschiedene Gemeinschaftsprojekte vorgestellt, um die Bandbreite und den transdisziplinären Charakter sowohl von Künstler:innenbüchern als auch von kollektiven Arbeitsweisen aufzuzeigen. Dabei werden Künstler:innenbücher sowohl als Aufzeichnungsgeräte und Erweiterungen von ephemeren Projekten und künstlerischen Prozessen als auch als eigenständige Kunstwerke betrachtet. Der öffentliche Vortrag gibt einen Einblick in die beiden Projekte und bietet dem Publikum die Möglichkeit, mit den Künstlern in einer offenen Diskussion und Fragerunde ins Gespräch zu kommen.