Lützerath: Erfahrungen und Perspektiven aus zwei Jahren Besetzung
Lützerath war ein Dorf direkt am Braunkohletagebau Garzweiler II in Nordrhein-Westfalen. Um zu verhindern, dass die darunterliegenden 280 Millionen Tonnen Kohle abgebaggert und verfeuert werden, haben Aktivist:innen das Dorf während zwei Jahren belebt und verteidigt. Die schwarz-grüne Landesregierung beschloss jedoch unter dem Mantel der Energiesicherheit zusammen mit dem Energiekonzern RWE die Abbagerung der Kohle unter Lützerath. Im Wissen, dass Deutschland damit alle sich gesetzten Klimaziele rücksichtslos einreisst, ist dies ein Schlag ins Gesicht für all diejenigen, für die bereits die heutigen 1,2 Grad Erderhitzung die Hölle auf Erden bedeuten. Solange es im Profitinteresse steht, Lebensgrundlagen zu zerstören, werden diese koloniale Kontinuitäten fortbestehen. Die Aktivist:innen in Lützerath schlossen sich mit ihrer Besetzung den Kämpfen an, die bereits seit Jahrhunderten gegen die koloniale und kapitalistische Ausbeutung geführt werden.
Trotz beispielloser Solidarität aus aller Welt wurde Lützerath Mitte Januar 2023 von tausenden Polizist:innen gewaltsam geräumt und ein Fleck Utopie am Rande der fossilen Zerstörung ging verloren. Was bleibt sind Erfahrungen und Verbindungen der letzten zwei Jahre, die darauf warten gehört und an neue Bewegungsorte getragen zu werden.
Die ehemaligen Bewohner:innen und Pressesprecher:innen von Lützerath Annika Lutzke, Mara Sauer und Bente Opitz werden uns am Montag, 6. März um 19:00 in der Zentralwäscherei Zürich ihre Erfahrungen teilen und gemeinsam mit euch über Perspektiven diskutieren.