Opening Panel enough. 2023: Kapitalismus, Ausbeutung und Rassismus
19:00–20:30, Zentralwäscherei
Panel – Simin Jawabreh, Timothy Raeymaekers, Migmar Dolma
In diesem Panel diskutieren wir über das Verhältnis von Rassismus, (rassistischer) Staatsgewalt und Kapitalismus. Wir orientieren uns dabei an folgenden Fragen: Warum landen vielfach Migrant*innen, asylsuchende Menschen und marginalisierte Personen in den Knästen? Sind Landesgrenzen eine Notwendigkeit für ein kapitalistisches System? Braucht der Kapitalismus günstige migrantische Arbeit, um zu funktionieren? Und wie fügt sich das im Begriff «Racial Capitalism» zusammen?
«Racial Capitalism» versteht die kapitalistische Vergangenheit und Gegenwart als eine Geschichte der Ausbeutung. Ausgebeutet und ausgeschlossen werden insbesondere Menschen mit und entlang Rassifizierung. Kapitalismus ist von Natur aus rassistisch – er baut auf der Grundlage von Kolonialismus und Sklaverei auf und führt diese in neokolonialen Wirtschafts- und Grenzregimen weiter. Doch was bedeutet das spezifisch im Bezug auf Alltagsrealitäten und den mit ihnen verbundenen Formen von Unterdrückung und Widerstand? Das zeichnen wir mit unterschiedlichen Expert*innen nach.
Veranstaltungsort: Zentralwäscherei, Neue Hard 12, 8005 Zürich
Sprache: Englisch und Französisch, Übersetzung verfügbar
Über Simin Jawabreh
Simin Jawabreh absolviert gerade ihren Master in Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Jawabreh arbeitet an der Humboldt Universität Berlin im Lehrbereich Theorie der Politik, in der politischen Bildungsarbeit und ist antirassistisch organisiert. Sie beschäftigt sich mit abolitionistischen Theorien, Dekolonialismus und Marxismus.
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Über Timothy Raeymaekers
Timothy Raeymaekers ist Assistenzprofessor am Institut für Geschichte und Kulturen der Universität Bologna. Daneben betreibt er einen Internetblog zu liminalen Geographien, Grenz- und Überschneidungsräumen. In dem Blog und seiner akademischen Arbeit erforscht Timothy Arbeitsbeziehungen und Lebensbedingungen migranitisierterer Personen in Italien, sowie die Einbettung und Verstärkung struktureller Gewalt und kapitalistischer Ausbeutung in der Europäischen Grenzpolitik.
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Über Migmar Dolma
Migmar Dolma hat Internationale Beziehungen an der Universität Genf studiert. Von 2010 bis 2014 war sie im Vorstand des Vereins Tibeter Jugend in Europa, der sich für die Unabhängigkeit Tibets einsetzt. Seit 2020 arbeitet sie bei einer Schweizer Gewerkschaft als nationale Branchenleiterin. Sie ist im Vorstand des Instituts Neue Schweiz (INES) und setzt sich im Komitee der Demokratie-Initiative für ein neues Schweizer Bürgerrecht ein.
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